Aktivitäten
Aktuelles

Archivnachmittag
Wir treffen uns regelmäßig, um Projekte und Anfragen zu besprechen und das geschichtliche Geschehen rund um Nideggen zu beobachten.
Wann?
- 1. und 3. Montag eines Monats, 16:30 Uhr
Wo?
- Nideggen-Berg; bitte nehmen Sie bei Interesse Kontakt mit uns auf.
Wir freuen uns auf Sie!
Führungen
Sehr gerne bieten wir Ihnen auch individuelle Führungen von zertifizierten Gästeführern durch die historische Altstadt von Nideggen an.
Zu unseren Angeboten zählen neben klassischen Stadtführungen auch Nachtwächterführungen in Nideggen sowie Führungen durch den Badewald.
Zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk oder aus eigenem Interesse, von Schulklassen über Vereine und Unternehmen bis hin zu privaten Familienausflügen ist für jeden etwas dabei!
Barrierefreiheit: Sie müssen mit Kopfsteinpflaster im Gebiet der Altstadt und je nach Tourenwahl mit den in der Eifel üblichen Steigungen rechnen.
Melden Sie sich bei Interesse gerne und wir planen gemeinsam Ihre persönliche Stadtführung durch Nideggen!
Projekte
Ausstellung
Momentan arbeiten wir gemeinsam mit dem Rureifel Tourismus e.V. daran, eine Ausstellung im Schwarzen Haus beim Zülpicher Tor in der Nideggener Altstadt aufzubauen.


Projektarbeit
Hier stehen zukünftig Neuigkeiten zu den Projekten, an denen wir arbeiten.
Berichte
Jahresfahrt 2025 nach Maastricht
23.08.2025
Am Samstag, den 23. August 2025, startete der Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V. zu seiner diesjährigen Jahresfahrt – Ziel war die niederländische Stadt Maastricht. Trotz des zunächst trüben Wetters machten sich 49 gut gelaunte Teilnehmer pünktlich um 9:15 Uhr mit einem modernen Reisebus auf den Weg Richtung Holland. Unser 1. Vorsitzender, Uwe Waßmund, hatte angeblich noch kurzfristig mit „Petrus“ telefoniert – und wie sich zeigen sollte, sollte diese himmlische Verbindung tatsächlich Früchte tragen.
Nach der Ankunft in Maastricht begannen wir unseren Aufenthalt mit einer rund anderthalbstündigen Schifffahrt auf der Maas. Obwohl das Wetter anfangs noch nicht ganz mitspielen wollte, konnten wir es uns bei Kaffee und Kuchen an Bord gemütlich machen und die vorbeiziehende Flusslandschaft genießen. Die leichte Brise und das sanfte Schaukeln des Schiffes boten einen entspannten Einstieg in den Tag.
Wieder an Land angekommen, wurden wir bereits von unseren beiden Stadtführern, Herrn Ruprecht Schmitz und Herrn Lamberty, zwei urechten Maastrichtern, erwartet. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl teilten wir uns in zwei Gruppen auf und starteten zu einer interessanten Stadtführung durch die historische Altstadt Maastrichts.
Die Führung führte uns nicht nur vorbei an beeindruckenden Kirchen, z. B. die Liebfrauenkirche, St. Servatiuskirche, sondern auch hinein. Wir besuchten auch die alte Stadtmauer. Unser Maastricht-Spaziergang führte weiter durch verwinkelte Gassen, die vom reichen kulturellen Erbe der Stadt zeugen. Dabei erfuhren wir, dass Maastricht von den Römern gegründet wurde und die älteste Stadt der Niederlande ist.
Besonders interessant war der Frühstücksraum des Derlon Hotels mitten in der Stadt. Dieser Raum war nicht nur ein Ort für den morgendlichen Start in den Tag, sondern auch ein kleines archäologisches Erlebnis. Der Frühstücksbereich war rundum um römische Ausgrabungen herum gebaut, die direkt in das architektonische Konzept des Hotels integriert wurden. Während des Frühstücks kann man durch große Glasflächen oder frei zugängliche Bereiche die freigelegten antiken Strukturen betrachten. Die Ausgrabungen ermöglichten einen faszinierenden Einblick in das Alltagsleben zur Zeit der Römer. Zu sehen waren unter anderem Reste von Wohnräumen, Mauerstrukturen und ein Brunnen. Diese Zeugnisse vergangener Zeiten vermittelten einen lebendigen Eindruck von der römischen Wohnkultur – ihrer Architektur, dem Umgang mit Raum und möglicherweise auch von der Lebensweise der damaligen Bewohner.
Die Stadtführer verabschiedeten sich am zentralen Marktplatz, von wo aus die Teilnehmer ihre Freizeit nach Belieben gestalten konnten. Viele nutzten die Gelegenheit, um durch die Altstadt zu flanieren, in einem der zahlreichen Straßencafés einzukehren oder gemütlich durch die kleinen Läden zu bummeln. Bei anregenden Gesprächen und guter Stimmung verging die Zeit wie im Flug. Die entspannte Atmosphäre Maastrichts – lediglich unterbrochen durch den ein oder anderen waghalsigen Fahrradfahrer – trug ebenfalls zum Wohlbefinden aller bei.
Wie versprochen, besserte sich das Wetter zusehends: Der Himmel klarte auf, und die Sonne strahlte warm vom fast wolkenlosen Himmel. Somit wurde der Nachmittag zu einem perfekten Ausklang unseres Tagesausflugs.
Pünktlich um 18:00 Uhr traten wir die Rückfahrt nach Nideggen an und erreichten gegen 19:30 Uhr wieder unsere Heimat. Alle Teilnehmer waren sich einig: Es war ein rundum gelungener Ausflug, geprägt von guter Organisation, angenehmer Gesellschaft und einem Hauch holländischem Flair. Ein Tag, an den wir sicher noch lange und gerne zurückdenken werden. Unser Dank gilt den beiden Führern, die es hervorragend verstanden, uns Einblicke in die Geschichte der uralten Stadt zu vermitteln.
Wenn Sie mehr über die Geschichte unserer Region erfahren möchten oder selbst an spannenden Spurensuchen teilnehmen möchten:
Werden Sie Mitglied im Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V.: Der Jahresbeitrag beträgt nur 12 Euro.
HB
Ausflug zum ehemaligen LZB-Ausweichsitz/Bunker Satzvey
23.06.2025
Am 23. Juni 2025 machte sich der Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V. auf eine besondere Reise – eine Reise in die verborgene Vergangenheit des Kalten Krieges, verborgen direkt unter der Erde in Mechernich-Satzvey. Unser Ziel: der ehemalige Bunker der Landeszentralbank Düsseldorf.
Schon der erste Eindruck täuschte. Am Ortsrand von Satzvey, zwischen Bäumen und Wiesen, steht die „Schule am Feybach“, ein nüchterner Zweckbau aus grauem Waschbeton, wie er typisch für die 1960er-Jahre ist. Daneben ein unscheinbarer Anbau, kaum auffälliger als eine Garage. Nichts, was den Spaziergänger stutzen lassen würde. Und doch: eine schwere, stählerne Tür, ein paar Stufen, die in die Tiefe führen – erste Spuren einer anderen, verborgenen Welt.
Als unser Führer, Herr Lubitz, die Tür aufzog, spürten wir, dass wir gleich eine Schwelle überschreiten würden. Kaum war das massive Tor hinter uns ins Schloss gefallen, veränderte sich die Stimmung. Die Luft wurde kühler, ein dumpfes Echo begleitete unsere Schritte, und sofort lag ein Hauch von Beklemmung in den engen Fluren. Die Wände aus Beton wirkten abweisend, die Neonröhren verbreiteten ein blasses Licht, das eher beruhigen als willkommen heißen wollte. Jeder Schritt tiefer in den Bunker war ein Schritt hinein in die Vergangenheit – und in eine Zeit, in der die Angst vor einem atomaren Krieg allgegenwärtig war.
Herr Lubitz erzählte mit leiser Stimme, als müsse man die Geheimnisse dieses Ortes noch heute schützen. Die Anlage war in den späten 1960er-Jahren gebaut worden, parallel zur Schule, verborgen unter einem Mantel der Normalität. Offiziell sollte hier niemand von einem Bunker wissen. Doch im Ernstfall hätten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeszentralbank hier zwei Wochen überleben und weiterarbeiten können. In den spartanischen Aufenthaltsräumen, ausgestattet mit Feldbetten, winzigen Waschräumen und einer Küche, sollten sie ausharren, während draußen vielleicht Chaos herrschte.
Besonders eindrucksvoll war die Vorstellung, dass es hier nicht nur um Schutz ging, sondern um die Aufrechterhaltung der Finanzordnung. Denn Bargeld galt als Lebensader der Gesellschaft – selbst im Ausnahmezustand musste die Versorgung mit der Deutschen Mark gewährleistet bleiben.
Dann führte uns Herr Lubitz in die Räume, die fast wie aus einem Spionageroman wirkten: In den Tresoren lagerten einst nicht nur normale Banknoten, sondern auch geheime Ersatzwährungen. Diese „Schattenwährung“, streng geheim vorbereitet und in nummerierten Serien gedruckt, sollte nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen – wenn die bestehende Währung durch Inflation oder Zusammenbruch ihren Wert verloren hätte. Man spürte förmlich die Dramatik dieser Vorsorge: ein ganzes Land, das im Ernstfall auf Knopfdruck mit neuem Geld versorgt werden sollte, um Stabilität und Ordnung zu wahren.
Wir wanderten durch schmale Korridore, vorbei an Kontrollräumen mit alter Technik, an Notstromaggregaten und Belüftungsanlagen. Alles war so gebaut, dass der Bunker autark funktionieren konnte – abgeschottet von der Außenwelt, bereit für eine Bedrohung, die glücklicherweise nie Realität wurde. Dabei überkam uns immer wieder ein Gefühl der Enge, verstärkt durch die Stille, die nur durch das Knarzen unserer Schritte und das Brummen der alten Lüftungsschächte durchbrochen wurde.
1990, mit dem Ende des Kalten Krieges, war der Bunker obsolet geworden. Die Ersatzwährung wurde vernichtet, die Räume der Ersatzwährung geräumt, die Türen verschlossen. Heute steht die Anlage leer, ein gespenstisches Denkmal, das uns die Zerbrechlichkeit jener Zeit vor Augen führt. Doch während wir durch die Gänge schritten, konnte sich mancher von uns des Gedankens nicht erwehren: Könnte es nicht sein, dass irgendwo, verborgen an einem anderen Ort, auch heute wieder eine „Währung für den Notfall“ bereitliegt?
Fast zwei Stunden dauerte unsere Reise durch diese Unterwelt. Herr Lubitz führte uns mit Wissen, Herzblut und feinem Humor, sodass aus dem beklemmenden Ort ein lebendiges Stück Geschichte wurde. Seine Erklärungen, gespickt mit Anekdoten, machten die trockenen Fakten greifbar – und die Vergangenheit zum Erlebnis.
Wieder im Tageslicht angekommen, atmeten wir alle merklich freier. Das helle Grün der Wiesen, das Zwitschern der Vögel, das Lachen der Kinder auf dem Schulhof – all das wirkte nach der Stille und Schwere der unterirdischen Räume fast unwirklich.
Den Abschluss bildete ein gemütliches Beisammensein im Krewelshof. Bei Kaffee und Kuchen tauschten wir unsere Eindrücke aus, ließen die bedrückenden, aber auch faszinierenden Bilder nachwirken und diskutierten über die Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es war ein Nachmittag voller Geschichte, Nachdenklichkeit – und der Erkenntnis, dass der schlimmste Ernstfall zum Glück bisher nicht eingetreten ist. Aber was ist morgen?
HB
Dachführung Kölner Dom
19.05.2025
Dem Himmel nah - Unsere außergewöhnliche Domführung auf das Dach des Kölner Doms. Von unten, von innen und von außen haben wir den Kölner Dom sicher schon viele Male bestaunt. Doch wie wäre es einmal mit einem Perspektivwechsel – einer Tour ganz nach oben, auf das Dach dieses beeindruckenden Bauwerks?
Am 19. Mai 2025 hatten wir, die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen e.V., die Gelegenheit, an einer ganz besonderen Führung teilzunehmen. Wir durften den Kölner Dom auf eine Weise erleben, wie es nur wenigen vergönnt ist. Unser Weg führte uns an Orte, die der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen bleiben – ganz hoch hinauf, bis unter das Dach des Kölner Wahrzeichens.
Unser Aufstieg begann an der Nordseite des Doms. Da der Lastenaufzug leider defekt war, mussten wir zu Fuß die zahlreichen Stufen erklimmen – insgesamt etwa 240 an der Zahl. Nach dieser sportlichen Herausforderung erreichten wir das Innere des Doms, direkt unter dem imposanten Dachstuhl. Dort eröffnete sich uns ein völlig neuer Blick auf den Dom: Zwischen mächtigen Stahlträgern erkannten wir die bekannten Kuppelbögen des Langhauses – allerdings von oben, in negativer Form, als wuchtige steinerne Gewölbe, die sich nach oben wölben. An den Säulen lehnten riesige Schraubenschlüssel, mannshoch, bereit für ihren nächsten Einsatz in der beeindruckenden Dachkonstruktion. Uns wurde schnell klar, dass nicht alle Bauteile hier oben aus dem Mittelalter stammen: Statt eines historischen Holzdachstuhls trägt heute eine feingliedrige Eisenkonstruktion das Dach – und diese ist sogar älter als der berühmte Eiffelturm. Auch in luftiger Höhe war der sakrale Charakter des Doms spürbar. In Glasvitrinen standen abgenommene Heiligenfiguren aus Sandstein, sorgsam aufbewahrt, ebenso wie Hunderte Gipsmodelle. Diese warten geduldig darauf, restauriert und irgendwann wieder an der Fassade des Doms angebracht zu werden. Von hier oben bot sich uns ein völlig ungewohnter Blick auf die Stadt und den Dom selbst. Die bekannte Silhouette erschien aus dieser Perspektive in einem neuen Licht. Nach einem ausgiebigen Fotostopp am Aussichtspunkt ging es wieder hinab – allerdings nicht, ohne noch ein letztes Highlight zu erleben: Von einer Plattform hoch über dem Kirchenraum konnten wir in das Innere des Doms blicken. Der Blick in das Kirchenschiff von ganz oben war überwältigend – das Spiel von Licht und Raum verlieh dem Inneren eine große Erhabenheit.
Wieder zurück auf festem Boden, standen wir ehrfürchtig vor dem Dom. Alle waren sich einig: Für eine gute Stunde hatten wir das Gefühl, dem Himmel ein Stück näher gewesen zu sein. Dieses Erlebnis werden wir so schnell nicht vergessen – und jedem, der die 240 Stufen meistert, können wir diese Führung nur wärmstens empfehlen.
Wie immer steht und fällt eine Führung mit der Person, die sie begleitet. In unserem Fall hatten wir das große Glück, von einer außergewöhnlich kompetenten und sympathischen Führerin begleitet zu werden, der unser aufrichtiger Dank gilt.
Den krönenden Abschluss fand dieser besondere Tag im Brauhaus „Gaffel“, wo wir in gemütlicher Runde bei gutem Essen und Getränken die Eindrücke Revue passieren ließen.
HB
Kölsche Stadtführung in Köln
15.03.2025
Der Heimat und Geschichtsverein Nideggen e.V. hatte zu einer Führung durch die Altstadt von Köln mitsamt musikalischer Begleitung eingeladen.
Keiner wusste genau, was ihn erwartete, und so fuhren wir mit dem Zug am Samstagmorgen voller Vorfreude nach Köln. Am Gürzenich wurden wir von unserem Gästeführer Peter Buchbinder mit seiner Gitarre empfangen. Der Empfang verlief zwar ohne „Alaaf“, aber sehr herzlich.
Wir wurden durch kleine Gassen und über geheimnisvolle Plätze geführt und er zeigte uns die kleinen Schönheiten von Köln. Viel erfuhren wir über das Leben und die Arbeit von Willi Ostermann, Karl Berbuer, Jupp Schmitz und anderen sowie natürlich auch einiges zur Geschichte von Köln. An besonderen Ecken blieben wir stehen, bildetet spontan und ohne Aufforderung einen Kreis, sangen lauthals alte Kölner Lieder und schunkelt mit. Vorbeikommende Passanten gesellten sich mitsingend und schunkelt dazu. Was hat sich so mancher wohl über uns gedacht?
Peter Buchbinder, ein Urkölner, verstand es wunderbar uns in die kölsche Eigenart einzuführen. Daher ein ausgesprochenes Dankeschön an den Peter aus Köln.
Es war ein Tag, voller Sonnenschein, an dem die Seele gestreichelt wurde. Im Brauhaus Gaffel ließen wir den Tag ausklingen.
HB
Weihnachtsfeier im Ahrtal
31.11.2024
Da während der Corona-Zeit die Weihnachtsfeiern nur im kleinen Rahmen stattfanden oder ausfielen, wollte der Heimat- und Geschichtsverein Nideggen nun wieder zur Normalität zurückkehren und wieder eine große und schöne Weihnachtsfeier durchführen. Der Vorstand hatte sich für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen.
Um eins vorwegzunehmen: Es war eine wunderschöne und einmalige, vorweihnachtliche Fahrt ins Ahrtal. Wir besuchten zunächst das Römermuseum in Ahrweiler. Es ging weiter nach Dernau zum Hofgarten Restaurant Meyer und Näkel sowie schließlich zum Weihnachtsmarkt ins Kloster Marienthal.
Beginnen wir aber im Römermuseum. Bei uns in der Umgebung von Nideggen (Feld und Wald) sind die Spuren der Römer unübersehbar, also gehörte ein Besuch der berühmten Römervilla zum Pflichtprogramm. Ein gewaltiges, freitragendes Holzdach überspannt die weiten Ausgrabungen. Diese Größe und Menge an alten Mauern und Steinen überrascht. Wir wurden von zwei sachkundigen und freundlichen Führern empfangen und aufgrund der großen Teilnehmerzahl in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Architektur der Villa Rustica wurde uns genau erklärt und auch warum man die Überreste erst vor einigen Jahren entdeckte. Wir sahen u.a. die Überreste eines römischen Herrenhauses aus der Zeit des 2. bis 3. Jahrhunderts sowie gut erhaltene Mauern mit farbigen Wandmalereien, die Badeanlage, die Küche und die komplett erhaltene Fußboden- und Wandheizung. Leider waren nur wenige Details vom damaligen Leben der Bewohner bekannt; wir erfuhren lediglich, dass in diesem großen Haus ca. 50 Bewohner, einschl. Bedienstete und Sklaven wohnten. Besonders beeindruckend bleibt das Ergebnis der enormen archäologischen Arbeit. Es blieb aber die Frage offen, wer hier wohnte und welches Gewerbe betrieben wurde. Wie enorm reich musste der Erbauer dieser Villa, die eine Länge von über 40 Meter aufwies, gewesen sein? Der Gutshofkomplex war insgesamt ca. 250 m lang und 120m breit und wurde von einer Umfassungsmauer begrenzt.
Nach 2,5 Stunden fuhren wir von hier mit dem Bus zum „Hofgarten Meyer-Näkel“ in Dernau, um uns zu stärken. Da das Essen vorbestellt war, wurde schnell aufgedeckt. Ich glaube wir alle waren über das Essen und die Gastfreundlichkeit erfreut, aber auch die geschmackvolle Weihnachtsdekoration begeisterte.
Mit dem Bus fuhren wir von hier ins nahegelegene Weingut „Marienthaler Kloster“ samt Weihnachtsmarkt. Das Kloster wurde 1137 von Augustinerinnen gegründeten. Das 1802 säkularisierte Ordenshaus wurde 1925 Sitz der Staatlichen Weinbaudomäne. Von 2004 an entstand in den alten Ruinen ein modernes Weingut mit Gutsausschank und natürlich wird auch ein vorzüglicher Flammkuchen angeboten. Es bietet eine einzigartige Atmosphäre mitten in den Weinbergen, insbesondere jetzt in der Vorweihnachtszeit. Auch hier wurden wir von einer tollen Beleuchtung und Dekoration überrascht. Wir konnten uns in Ruhe die einzelnen Weihnachtshütten, in denen ausschließlich hochwertige handwerkliche und weihnachtliche Artikel angeboten wurden, in Ruhe ansehen. Uns wurden einzigartige Stände präsentiert; von Holz- Kunstschmiedearbeiten bis zu handgemachtem Weihnachtsschmuck sowie, Schmuck, Mode und vieles mehr. Bei dieser tollen Auswahl wurde auch das eine oder andere von unseren Mitgliedern gekauft. Etwas später fanden wir uns beim Glühwein an einem der vielen Standtische wieder, und in der lustigen und geselligen Runde verging die Zeit wie im Flug. Gegen 19 Uhr traten wir die Heimreise an. Einig waren wir uns, dass wir einen wunderschönen Tag erlebt haben. Ein Dank gilt dem Vorstand, der diese Weihnachtfahrt hervorragend organisiert hat.
HB
Weinprobe in Vlatten
16.11.2024
Am 31. August 2024 besichtigten wir zunächst den Weinberg von Markus Schäfer in Nideggen-Berg. Der junge Winzer nahm sich damals viel Zeit für uns, um die vielfältige und oft mühevolle Arbeit in einem Weinberg zu erklären. Schon bei diesem Besuch spürten wir seine Begeisterung für den Weinbau und die Natur. Am Ende der Führung sprach er eine herzliche Einladung aus: Wir sollten zu gegebener Zeit seinen Weinkeller im Rittergut in Heimbach-Vlatten besichtigen.Dieser Einladung kamen wir am 16. November 2024 mit unseren Vereinsmitgliedern vom Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V. gerne nach.
Auf dem weitläufigen Hof des Rittergutes wurden wir von Markus Schäfer und seiner Frau Lisa herzlich begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Einführungsgespräch gingen wir – wie wir zunächst dachten – in den Keller. Doch zu unserer Überraschung betraten wir keinen klassischen Gewölbekeller, sondern einen großen, uralten Raum, der vor langer Zeit als Pferdestall genutzt worden war. Die dicken Mauern des Gebäudes sorgen für ein gleichbleibendes Klima, das sich als ideal für die Weinlagerung erwiesen hat. Heute ist der ehemalige Stall zu einem modernen Weinkeller umgebaut: Wir staunten nicht schlecht über die Edelstahlbehälter, die jeweils mehrere tausend Liter Wein fassen können. Gleichzeitig erfüllt der Betrieb alle hygienischen und gesetzlichen Anforderungen – ein beeindruckender Kontrast zwischen historischem Gemäuer und moderner Technik.
Markus Schäfer erläuterte uns anschaulich die einzelnen Schritte von der Traubenlese bis hin zur Abfüllung in die Flaschen. Besonders beeindruckte uns, wie viel Handarbeit in diesem Bio-Weinbetrieb noch geleistet wird. Keine Vollernter, keine chemischen Spritzmittel – alles wird traditionell, nachhaltig und mit viel Sorgfalt von Hand gemacht. Dadurch zieht sich die Ernte oft über mehrere Wochen, gewährleistet jedoch, dass ausschließlich gesunde Trauben verarbeitet werden.Im Gespräch wurde schnell klar, mit wie viel Leidenschaft und Idealismus Markus Schäfer seinen Beruf ausübt. Vor allem Weißweine prägen das Angebot, ergänzt um feine Roséweine. Seine Begeisterung für Qualität, Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit übertrug sich spürbar auf alle Anwesenden.
Nach vielen Fragen und spannenden Erklärungen durften wir zum krönenden Abschluss eine Weinprobe genießen. Drei Weißweine und ein Rosé standen auf dem Programm, begleitet von frisch gebackenem Brot, das Lisa Schäfer für uns zubereitet hatte. Die Kombination aus Wissen, Genuss und herzlicher Gastfreundschaft machte den Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Ab dem kommenden Jahr wird die Familie Schäfer ihre Weine übrigens unter dem Namen „Grüne Neune“ vertreiben – ein Name, der bei uns sicher in Erinnerung bleiben wird.
Erwähnt werden muss auch, dass Markus Schäfer neben dem Weinbau einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, in dem er die seltene Rinderrasse „Hinterwälder“ züchtet. Diese Tiere leben ganzjährig im Herdenverbund im Freien. Die artgerechte Haltung liegt ihm ebenso am Herzen wie die stressfreie Schlachtung direkt auf dem Hof. Das Fleisch der Hinterwälder gilt als besonders feinfaserig, aromatisch und zart – und ist, genau wie die Weine, im Hofladen erhältlich.
Wir waren uns alle einig: Dieser Abend auf dem Rittergut in Heimbach-Vlatten war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Fachkundige Einblicke, gelebte Nachhaltigkeit, Gastfreundschaft und Genuss ergaben zusammen einen rundum gelungenen Ausflug.
HB
Renovierung der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Nideggen
2024
Die Alte Kirche auf dem Felssporn von Nideggen ist neben der Burg das Schmuckstück in der Herzogstadt Nideggen schlechthin. Auf den ersten Blick sieht die im romanischen Stil erbaute Pfarrkirche auch schön anmutend aus, doch wenn man das denkmalgeschützte Gebäude einmal näher betrachtet, wird ersichtlich, dass dringend Renovierungsbedarf besteht. Der Kirchenvorstand und die zuständigen Stellen vom Bistum und Landschaftsverband waren sich einig, dass etwas getan werden musste.
Aber was hat die Kirche, erbaut ca. um 1200, nicht alles erlebt und trotzdem thront sie wie eine schützende Hand hoch über der Stadt. Die Narben im Gebäude sind tief und zeigen nunmehr die Unbilden, die es erleben musste. Es sei nur eine Auswahl dieser Ereignisse genannt: Im Jahre 1637 wurde der Turm vom Blitz getroffen und brannte ab. Die Glocken stürzen hernieder und zersprangen. Der Turm war noch nicht fertiggestellt, da kamen die Hessen und sprengten ihn wieder. Schwere Erdbeben bis 1790 zerstörten die Kirche erneut und die Kirche musste wieder einer großen Reparatur unterzogen werden. Im Jahre 1863 wurde die Kirche erneut durch Blitzschlag stark zerstört. Die schlimmste Zerstörung widerfuhr der Kirche im zweiten Weltkrieg, doch durch den unbeugsamen Willen der Nideggener Bürger stand sie immer erneut auf.
Nunmehr 70 Jahre nach der schnellen Wiederauferstehung infolge der Zerstörung im 2. Weltkrieg zeigen sich so viele Schäden, dass diese komplett, von Innen und Außen saniert werden muss. Das Dach musste erneuert werden, einige mauern wiesen Risse auf und es gab vereinzelt Wasserschäden, die nun unter hohem Aufwand, aber gewissenhaft und nachhaltig behoben werden. Im Zuge der Arbeiten wird die Gelegenheit genutzt, auch einige Gegenstände aus dem Innern der Kirche wie beispielsweise das Kreuz aus dem 13. Jahrhundert zu restaurieren. Für uns alle überraschend kamen alte Fresken zum Vorschein, die nach ersten Einschätzungen wohl schon Jahrhunderte alt sein müssen.
Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen e.V. hatten dank Herrn Siegfried Schöder aus dem Kirchenvorstand als Kleinstgruppe die Möglichkeit, die Kirche während der Sanierungsarbeiten zu besichtigen. Aber nicht nur an das Gebäude, sondern auch an die Fledermäuse und Dohlen, die in der obersten Etage der Kirche wohnen hat, man gedacht und entsprechende Nist- und Wohnplätze eingebaut.
Hoffen wir, dass die umfangreichen Arbeiten gut gelingen und die Kirche im neuen Glanz unseren Nachkommen wie auch unseren Vorfahren weiter eine Heimat bieten kann.
HB
Weinberge bei Nideggen-Berg
31.08.2024
Natürlich wussten wir, dass an der Rur in früheren Jahrhunderten Wein angebaut wurde. Viel darüber bekannt war uns jedoch nicht. Lediglich alte Mauern, Terrassen und verwitterte Mauerreste erinnerten noch an diese längst vergessene Tradition und an das einst bedeutende Gewerbe des Weinbaus in der Nordeifel.
Auch in Nideggen-Berg weist die Flurbezeichnung „Wingertsberg“ darauf hin, dass hier früher Weinreben kultiviert wurden. Selbst die ältesten Bewohner des Ortes konnten uns bei Befragungen kaum Auskunft darüber geben – die Erinnerung an den Weinanbau war nahezu vollständig verschwunden.
Ein junger Agraringenieur und Landwirt aus dem Nachbardorf Vlatten jedoch erinnerte sich an diese Tradition. In ihm reifte der Wunsch, den Weinbau am Wingertsberg wieder aufleben zu lassen. Zumal es heute schwer ist, allein mit dem Anbau klassischer Feldfrüchte den Lebensunterhalt zu sichern, wollte er seinem Betrieb ein weiteres Standbein geben. Gemeinsam mit seiner Frau Lisa, einer studierten Ökotrophologin, entschloss er sich, eine Ausbildung zum Winzer zu absolvieren.
Nachdem beide die Genehmigungen der zuständigen Landwirtschaftsbehörden erhalten hatten, pflanzten sie die ersten Weinstöcke auf dem Wingertsberg. Mittlerweile umfasst der Weinberg eine Fläche von stattlichen vier Hektar.
Ein alter Name mit neuem Leben; dazu meint Markus Schäfer selbst:
„Unser Wingert ist eine alt verwurzelte Adresse in der Weinlandschaft, die wir nach gut 100 Jahren Ruhezeit wieder mit frischem Leben erfüllen. Der eiszeitlich geprägte Boden mit Muschelkalk enthält einen besonders hohen Mineralienanteil und verleiht unserem Wein dadurch eine ganz eigene Geschmacksnote. Der Südhang sorgt zudem für optimale Sonneneinstrahlung, von der unsere Reben dauerhaft profitieren.“
Wir vom Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V. hatten nun das große Glück, mit rund 40 Teilnehmern persönlich von Herrn Schäfer durch seinen Weinberg geführt zu werden.
Mit Begeisterung schilderte er uns, wie in ihm der Wunsch geweckt wurde, neben der Landwirtschaft auch Weinbau zu betreiben und Winzer zu werden. Er erläuterte uns die Arbeit im Weinberg – vom Pflanzen der Reben über ihre Pflege bis hin zur Weinlese und der anschließenden Verarbeitung. Besonders eindrucksvoll war seine anschauliche Erklärung des Jahreszyklus der Reben vom Frühling bis in den Herbst. Alle unsere Fragen beantwortete er ausführlich und geduldig.
Wir erfuhren, dass die Familie Schäfer die Trauben auf ihrem Rittergut in Heimbach-Vlatten vom ersten Austrieb bis zur Abfüllung in die Weinflaschen selbst begleitet. So vereinen sie Tradition, Fachwissen und Leidenschaft in allen Arbeitsschritten – vom Weinstock bis zum fertigen Wein.
Bei sonnigem Wetter verbrachten wir einen schönen Samstagnachmittag in diesem besonderen Weinberg. Wir wünschen Herrn Schäfer und seiner Familie, dass ihre Geschäftsidee, die sie unter der Bezeichnung „grüne Neune“ führen, erfolgreich wird und der Weinbau in Nideggen-Berg eine neue Zukunft erhält.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Schäfer für die vielen Informationen, seine Zeit und diesen unvergesslichen Tag in Nideggen-Berg.
HB
Besuch im LVR Landesmuseum Kommern
14.06.2024
Wir besuchten am 14.06.2024 mit einer fast 30 Personen umfassenden Gruppe das LVR Landesmuseum in Mechernich-Kommern.
Angemeldet waren wir für eine Führung durch die Sonderausstellung „Wir Rheinländer“. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen hatten das große Glück, mit hervorragenden Führen durch eine Kleinstadt, welche die Zeit von 1794 bis 1955 widerspiegelte, geführt zu werden. Wir gingen durch eine originalgetreu nachgebaute Kleinstadt, konnten durch die Fenster in die Häuser hinschauen und das damalige Leben an lebensgroßen Puppen, welche in ihren Wohnzimmern oder Amtsstuben saßen, nachvollziehen.
Hier erlebten wir die Zeit von 1794 bis 1813 unter den Franzosen. Wir erfuhren, dass wir in dieser Zeit französische Staatsbürger waren. Weiter ging es in die Zeit der Preußen ab 1815. Die Rheinländer wollten alles, nur nicht preußisch werden. Es schlossen sich die Zeit der Industrialisierung, der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus sowie der zweite Weltkrieg und später die Bundesrepublik mit dem Beginn des Wirtschaftswunders an. Jede Zeitepoche wurde anschaulich dargestellt.
Der Abschluss fand bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen in der alten, komplett neu aufgebauten Gaststätte Watteler aus Eschweiler über Feld statt.
Wir erlebten einen sehr informativen und schönen Freitagnachmittag. Unser Dank gilt den beiden Führern aus Kommern.
HB
Jahreshauptversammlung
24.05.2024
Auf unserer vergangenen Jahreshauptversammlung hat der 1. Vorsitzende Uwe Waßmund den Jahresrückblick vorgetragen.
Der Vorstand wurde durch die Kassenprüfung entlastet.
Vorstandswahlen haben stattgefunden. Hubertus Müller wurde zum 1. Kassierer gewählt. Jennifer Hutmacher wurde zur 2. Kassiererin gewählt. Ruth Müller wurde zur Beisitzerin gewählt.
Besuch in der Grabes- und Auferstehungskirche St. Cyriakus Niederau
22.03.2024
Nachdem die alte romanische Kirche in Düren-Niederau aus dem 12. Jahrhundert die immer größer werdende katholische Bevölkerung nicht mehr aufnehmen konnte, wurde unter dem Pfarrer Hansen 1905 eine neugotische Kirche mit rund 400 Sitzplätzen gebaut. Der 57 Meter hohe Turm der St. Cyriakuskirche ist weit sichtbar und weist den Weg zu ihr. Da seit den 1980 Jahren die Besucherzahl stark rückläufig ist, war diese Kirche wiederum zu groß und man hielt nunmehr wieder Gottesdienst in alten Kirche.
Die Frage stellte sich, was nun mit der großen Kirche von 1907 geschehen sollte. So entstand der Gedanke, die Kirche in eine Grabeskirche umzuwandeln. Da nach dem christlichen Verständnis der Tod nicht das Ende, sondern ein Übergang zum ewigen Leben ist, wurde die Kirche in eine Grabes- und Auferstehungskirche umgewidmet.
Im Flyer der Grabes- und Auferstehungskirche steht:
„In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen“
Mit diesem Wort aus der heiligen Schrift wird man eingeladen, die Kirche St. Cyriakus als Friedhof und Kirche zu besuchen und sich zu informieren. Dieser Einladung kam am 22.03.24 um 15 Uhr der Heimat- und Geschichtsverein Nideggen e.V. mit rund 30 Interessenten nach.
Empfangen wurden wir von dem zuständigen Pfarrer Herrn Ernst-Joachim Stinkes. Er erläuterte uns den Umbau der Kirche und erklärte anschaulich den Ablauf einer Beerdigung in dieser Kirche. Ihm zuzuhören, ist gelinde gesagt ein Erlebnis. Die Zeit, die er sich für uns nahm, verflog wie im Fluge. Es kam nie, wie sonst bei Führungen doch gelegentlich der Fall, auch nur für eine Sekunde langweile auf. Nach rd. 2 Stunden beendete er seine Führung. Draußen vor der Kirche wurde noch heftig diskutiert und die folgende Frage gestellt: Willst du hier beerdigt werden?
In Gedanken an diese Frage gingen wir wohl auch Alle nach Hause.
Es war ein sehr interessanter und informativer Nachmittag über die Beerdigung und das Leben nach dem Tod. Ich bin mir sicher, dass die Worte von Pfarrer Stinkes jeden sehr im Inneren berührt haben und zu Hause weiter darüber gesprochen und diskutiert wurde.
HB